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In Frankreich kennt man ihn als Onglet, in den USA als Hanging Tender: Der Nierenzapfen ist ein Pfeiler des Zwerchfells beim Rind, der aus reinem Muskelfleisch besteht. Die Italiener bezeichnen das Stück als Lombatello. Es wird, trotz der Muskelstruktur, zu den Innereien gezählt, weil es nicht zur Skelettmuskulatur gehört. Mit den Nieren hat das Rindfleisch trotz seines Namens nichts zu tun. Die Struktur vom Herzzapfen ist eher grobfaserig, das Stück trocken. In der Mitte verläuft eine dicke, deutlich sichtbare Sehne durch das Fleisch. Diese muss vor der Zubereitung entfernt werden.
Der starke Muskel ist nahe der Bauchhöhle gelegen. Die Nieren hängen am Saumfleisch und dem damit verbundenen Muskel des Zwerchfells. Von seiner Lage unmittelbar neben den Nieren hat der Nierenzapfen vermutlich seinen Namen. Genau betrachtet, liegt der Zapfen zwischen Brusthöhle und Nierenstollen. Im weiteren Sinn ist das Stück Bestandteil des Zwerchfells vom Rind. Der Stützmuskel aus dem Bauchbereich ist annähernd x-förmig. Er erreicht eine Dicke von knapp drei Zentimetern und ist stark marmoriert. Darum hat er seinen starken Eigengeschmack und verlangt kaum Gewürz ausser Salz und Pfeffer. Ebenfalls aussergewöhnlich: die kurzen Muskelfasern, die quer zur Mittelsehne verlaufen, ganz anders als beim klassischen Steak. Diese Lage solltest du beim Zuschneiden beachten.
Die Nierenzapfen sind die Zwerchfellpfeiler, die jedes Rind – und auch jedes Kalb – genau einmal hat. In Süddeutschland und Österreich wird das Stück vom Zwerchfell als Herzzapfen bezeichnet. Die weiteren Stücke des Zwerchfells heissen Saumfleisch, manchmal auch Kronfleisch genannt.
Im Vergleich zum Filet oder anderen Gourmetstücken ist der Nierenzapfen recht günstig. Auch beim Abgleich mit Schweinefleisch schneidet der Geheimtipp gut ab: Er ist nämlich wesentlich magerer und damit im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung sinnvoll. Weil die Nachfrage in den letzten Jahren nicht besonders hoch war und meist Hackfleisch aus dem Einzelstück wurde, haben Metzgereien das Stück nicht immer vorrätig. Bestellen kannst du es hier aber wohl. Für vergleichsweise wenig Geld bekommst du so ein hochwertiges Stück Rindfleisch mit kräftigem Geschmack.
Die Sehne, die in der Mitte des Nierenzapfens verläuft, muss zunächst entfernt werden. Dadurch entstehen zwei grosszügige Stücke, die zusammen etwa 700 Gramm auf die Waage bringen. Kurze, kräftige Muskelfasern laufen auf den Streifen in der Mitte zu. Die beiden Fleischstücke können nun in mehrere Steaks geschnitten werden, und zwar stets quer zur Faser im Fleisch. Andernfalls wird das fertige Steak sehr zäh. Wenn du dir unsicher mit dem Zuschnitt bist, kannst du den Nierenzapfen einfach in der Metzgerei fertig schneiden lassen.
Häufig wird das Onglet in der Metzgerei zu Hackfleisch verarbeitet, weil es ein wenig aus der Mode gekommen ist. Ganz zu Unrecht, denn das magere, fettarme Fleisch schmeckt intensiv nach Rind. Je nach Region kann es also sein, dass dieses Stück auch beim Fachmetzger zunächst für Fragezeichen im Gesicht sorgt. Doch der Trend zur Gesamtverwertung von Rind- und Schweinefleisch – Kenner nennen das „Nose-to-Tail“ – macht auch Nierenzapfen, Saumfleisch und Kronfleisch wieder zu gängigen Begriffen in den Schlachtereien.
Zubereitet wird der Zapfen am besten als kurzgebratenes Steak für die Pfanne oder zum Grillen. Dazu bereitest du eine Marinade – Tipps dazu gibt es zwar nicht in jedem Kochbuch, dafür aber im Netz oder auch in der Metzgerei. Die fertigen Stücke des Rindfleischs gibst du mit der Marinade in einen Beutel oder verschlossene Schale, wo sie zwei Stunden ziehen dürfen. Anschliessend von beiden Seiten bei starker Hitze etwa fünf Minuten grillen oder braten. Dann noch ein wenig ruhen lassen, bis die Steaks eine Kerntemperatur von 55 Grad haben. Jetzt sind sie perfekt zum Servieren, am besten dünn aufgeschnitten. Für die Ruhezeit packst du das Fleisch in den vorgewärmten Ofen bei rund 60 Grad. Fortgeschrittene Gourmets bereiten das Stück übrigens gern mit dem sogenannten Sous-Vide-Garen zu, bei dem das Fleisch im Wasserbad vorgegart wird.
Kurz gebraten aus der gusseisernen Pfanne oder mariniert und medium rare serviert vom Grill: So entfalten Nierenzapfen ihr ganz typisches, kräftiges Aroma. Dazu passen Spargel und Rucola im Sommer, Zwiebelsauce und Sellerie- oder Kürbispüree im Herbst. Tipp: Grüner Spargel vom Grill gelingt relativ leicht und sorgt mit Herzzapfen oder Kronfleisch für neue Kompositionen auf dem Grillteller!
Hier sind unsere Top 3 der besten Nierenzapfen Rezeptideen:
Fondue Bourguignonne ist ein wahres Festmahl. Es ist nicht umsonst ein Festtagsklassiker. Natürlich musst du nicht bis zu den Feiertagen warten, bis zu ein Fondue Bourguignonne zusammen mit Familie und Freunden geniessen kannst. Ein Fleischfondue ist so etwas wie das Gegenstück eines gemütlichen Grillabends im Sommer und wird eher in der kälteren Jahreszeit genossen. Was es genau ist, was du dazu brauchst, wie es zubereitet wird und welche Varianten es gibt, erfährst du hier. Ausserdem sagen wir dir, worin der Unterschied zwischen einem Fondue Chinoise und einem Fondue Bourguignonne liegt.
Durch Lufttrocknung lassen sich Fleisch und Fisch über einen langen Zeitraum konservieren. Das so genannte Dörrfleisch wird im klassischen Verfahren durch Lufttrocknung gewonnen. Es wird zumeist aus rohem oder erhitztem Rindfleisch gewonnen und spielt in der Küche vieler Regionen eine wichtige Rolle. In der Schweizer Gastronomie sind Bündnerfleisch und Walliser Fleisch bekannte Spezialitäten. Sie gelten nicht nur als schmackhaft, sondern auch als gesund. Im Folgenden erfährst du mehr über die Herstellung und Zubereitung von Trockenfleisch und verwandten Produkten.
Fleisch aus der Rinderhüfte ist mager und zart, weist jedoch eine gute Fettmarmorierung auf. Es eignet sich entsprechend hervorragend für gekochte, geschmorte und gegarte Gerichte und wird als Tafelspitz oder Siedfleisch bezeichnet. In Österreich gibt es mit Tafelspitz ein traditionelles Gericht, das in Brühe gegartes Fleisch enthält und mit Apfel- oder Semmelkren serviert wird. Tafelspitz ist aber auch bei anderen Gerichten eine gute Wahl und ergibt einen leckeren Schmorbraten oder zartes Pulled Beef. Alles Wichtige zum Tafelspitz erfährst du hier.
Es muss nicht immer ein saftiges Steak oder ein deftiger Hamburger sein. Grillkenner geniessen zwischendurch auch gerne einmal ein Sandwich oder einen Burger mit Pulled Beef. Diese Variante gehört mittlerweile zu den bekannten BBQ-Klassikern und beinhaltet eine gehörige Portion gestapeltes würziges und gegartes Fleisch, das an Zartheit kaum zu überbieten ist. Pulled Beef ist zwar in der Zubereitung etwas aufwändiger, lohnt sich aber dank seines einzigartigen Geschmacks.
Ein saftiges Stück vom Kalb ist ein besonders zarter Braten. Frisches, hochwertiges Kalbfleisch ist zart rosa getönt, es enthält wenig Fett und viel Eiweiss. Darum empfehlen es Ernährungsberater gern, wenn Fleisch ein Bestandteil der Ernährung sein soll. Besonders hohe Qualität hat die Kalbsnuss. Natürlich hat die Qualität von Kalbfleisch grossen Einfluss auf den Geschmack: Verschiedene Kategorien sorgen für unterschiedliche Geschmackserlebnisse. Daher lohnt sich der Gang zur Fachmetzgerei deines Vertrauens. Das kleine, aber feine Stück vom jungen Rind schauen wir uns im folgenden Text einmal näher an.
Mit seiner leicht würzigen und pikanten Note und dem milden Fleischgeschmack ist Beef Jerky in der Schweiz ein beliebter Fleischsnack, der in vielen Supermärkten angeboten wird. Du kannst das Trocken- oder Dörrfleisch aber auch einfach selbst im Backofen, im Dörrgerät oder im Smoker mit einer eigenen Marinade herstellen. Wie das funktioniert und welche Zutaten du dafür brauchst, erfährst du in unserem übersichtlichen Ratgeber mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung sowie mit vielen Tipps und Tricks.