Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Metzger in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Gitzifleisch – ein saftiges Stück Natur

Gitzifleisch – ein saftiges Stück Natur

Neben Ziegenmilch zählt Gitzifleisch zu den beliebtesten Erzeugnissen von der Ziege. Das Fleisch besitzt einen angenehm milden Geschmack und ist kalorienarm. Es enthält vergleichsweise wenig Cholesterin. Reich an hochwertigen Eiweissen und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, fördert der Verzehr von Ziegenfleisch die Gesundheit. Die interessantesten Fakten zu diesem saftigen Stück Natur haben wir dir im Folgenden zusammengestellt.

Was ist Gitzifleisch?

Das Fleisch stammt von Gitzis, die sich noch überwiegend von Ziegenmilch ernähren. Das spiegelt sich in der zarten Konsistenz und der feinfasrigen Struktur wider. Gitzifleisch schmeckt nicht nur gut, es ist auch reich an lebenswichtigen Nährstoffen. 100 Gramm Gitzifleisch liefern etwa 150 Kalorien. Der Proteinanteil liegt bei 19,5 Prozent. Mit 70 Milligramm ist der Cholesteringehalt relativ gering. Von den rund 7,9 Gramm Fett sind 3,3 Gramm einfach und 0,4 Gramm mehrfach ungesättigt.

Was ist der Unterschied zwischen Gitzi- und Ziegenfleisch?

Um einen Gitzibraten zu erzeugen, schlachtet der Metzger Jungtiere. Diese sind zum Schlachtzeitpunkt in der Regel zwischen sechs und acht Wochen alt und wiegen zwischen vier und zwölf Kilogramm. Ziegenfleisch stammt von einer älteren Ziege. Das Fleisch ausgewachsener Ziegen nutzen die Schlachter in den Metzgereien überwiegend zur Produktion von Trockenfleisch und Rohwürsten. Mit Schweinespeck verfeinert, bildet Ziegenfleisch die Grundlage zur Herstellung eines Geiss-Salsiz. Gitzifleisch ergibt einen guten Braten und eignet sich sowohl für die Zubereitung im Ofen als auch in der Pfanne.

Wie beeinflusst die Ziegenmilch die Qualität beim Gitzifleisch?

Gitzis, die sich noch von Ziegenmilch ernähren, verfügen über ein besonders zartes Fleisch. Dieses besitzt eine hellrosa Farbe und einen angenehm milden Geschmack, so wie du es sicherlich vom Ostergitzi her kennst. Bis zu einem Alter von sechs Monaten gilt die Ziege als Milchgitzi. In der Natur saugen die jungen Ziegen bei ihren Müttern, bis sie etwa fünf Monate alt sind. Der Landwirt setzt die Gitzis in der Regel jedoch schon mit zehn bis zwölf Wochen ab und trennt sie von der Geiss. In der Milchziegenhaltung bleiben die Kleinen nur die ersten Wochen bei der Mutter, danach folgt die künstliche Aufzucht mit Milchaustauscher oder Kuhmilch. Sind die Tiere zwischen sechs und zwölf Monate alt, dann vermarktet sie der Metzger als Jungziegen. Das Fleisch ist dann deutlich dunkler gefärbt und von fester Struktur. Alte Tiere besitzen ein dunkelrotes Fleisch. Je älter das Schlachttier, desto zäher ist der Braten. Vor allem das Fleisch älterer, unkastrierter Böcke schmeckt oft unangenehm.

Welche Fleischstücke liefert das Gitzi?

Vom Gitzi lässt sich fast alles verwerten. Dazu gehören der Nacken und der Hals, die Brust, der Bauch, der Rücken, die Keule und die Schulter. Folgende Stücke ergeben einen besonders saftigen Braten oder dienen als Grundlage für andere schmackhafte Gerichte:

  • Rücken
  • Schlegel (Keule oder Gigot)
  • Schulter
  • Voressen (Ragout aus dem Bauch- und Nackenstück)

Die meisten Stücke vom Gitzi eignen sich hervorragend zur Zubereitung eines Bratens. Viele dieser Fleischteile enthalten noch den Knochen, der zum würzigen Aroma der Sauce beiträgt. Der Rücken und der Schlegel sind ideal zum Schmoren und Braten im Ofen. Die Schulter ist ein beliebtes Fleisch für den Grill. Sowohl Schulter als auch Voressen schmecken in einer delikaten Sauce im Ofen gegart besonders gut.

Warum essen viele Menschen Ostergitzi?

Ein Ostergitzi zu essen, ist für viele Menschen eine liebgewonnene Tradition. Im Frühling erwacht die Natur und die Ziegen bringen ihre Jungen zur Welt. Die ersten Gitzis, die im Januar oder Februar zur Welt kamen, sind nun schlachtreif. Traditionell endet am Gründonnerstag die 40-tägige Fastenzeit und es kommt endlich wieder frisches Fleisch auf den Tisch. Das Ostergitzi entspricht hinsichtlich seiner Zubereitung und Bedeutung dem Osterlamm. Es landen tendenziell mehr Bockgitzis auf dem Tisch als kleine Geissen.

Welche Ziegenrassen liefern das Gitzifleisch?

In der Schweiz gibt es verschiedene Ziegenrassen. Einige davon dienen der Milcherzeugung, bei anderen wiederum handelt es sich um Mastrassen, die besonders schnell und viel Fleisch ansetzen. Gitzifleisch stammt sowohl von Fleisch- als auch von Milchrassen. In der Milchziegenhaltung sind es in erster Linie die jungen Böcke, die als Ostergitzi auf der festlich gedeckten Tafel landen. Bei den Fleischziegenrassen finden vor allem die bis einjährigen Jungtiere in der Küche Verwendung. Es gibt folgende Schweizer Ziegenrassen:

  • Toggenburgerziege
  • Gämsfarbige Gebirgsziege
  • Saanenziege
  • Appenzellerziege
  • Bündner Strahlenziege
  • Nera Verzasca
  • Walliser Schwarzhalsziege
  • Pfauenziege
  • Stiefelgeiss
  • Kupferhalsziege
  • Grüenochte Geiss
  • Capra Sempione
  • Capra Grigia

Die meisten Schweizer Rassen sind Milchziegen. Die Pfauenziege liefert Milch und ist zugleich ein Fleischlieferant. Die Jungtiere legen rasch an Gewicht zu und sind deshalb beliebte Ostergitzis. Wirtschaftlich interessant ist auch die Stiefelgeiss, die zumeist Zwillingen das Leben schenkt. Die Kupferhalsziege und die Grüenochte Geiss dienen vorrangig der Fleischproduktion. Diese häufig in der Schweiz gehaltenen Ziegenrassen sind ausländischen Ursprungs:

  • Burenziege
  • Tauernschecken
  • Anglo Nubian

Mit Ausnahme der Tauernschecken handelt es sich bei den ausländischen Rassen überwiegend um Mastziegen.

Schmeckt Gitzifleisch zu Ziegenkäse?

Es gibt viele leckere Rezepte mit Ziegenkäse und -fleisch. In den Dorfläden der Selbstvermarkter erhältst du oft beides. Das feinfasrige Gitzifleisch lässt sich hervorragend mit dem zartschmelzenden Ziegenkäse kombinieren. Du verwendest den Käse entweder zum Überbacken oder als Vorspeise. Lecker sind zum Beispiel gebackener Ziegenkäse mit Honig, gemischter Salat mit Käsestreifen oder ein rustikales Bauernbrot mit Ziegentrockenfleisch und Käse.

Der Metzgereivergleich für die Schweiz. Finde die besten Metzger in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Fleischkonsum Schweiz: Der Trend geht zum qualitätsbewussten Genuss

In den letzten Jahren herrscht Bewegung auf dem Schweizer Fleischmarkt. Genau wie der Milchpreis und der Milchkonsum, ist auch die Fleischbranche neuen Entwicklungen ausgesetzt. Doch: Wie viel Fleisch essen wir eigentlich, welche Tiere verkaufen sich am besten auf dem Markt und was sagen die Statistiken? Wir schauen uns häufige Fragen rund um den Fleischkonsum in der Schweiz einmal näher an.

Landjäger eignen sich ideal als Proviant

Herzhafte Wurstsorten gibt es viele, doch nur die wenigsten eignen sich als Proviant. Der Grund dafür ist einfach: Ohne Kühlung verderben viele Sorten wie gekochter Schinken in wenigen Stunden. Dauerwurst hingegen bleibt auch nach Stunden, Tagen und Wochen ausserhalb des Kühlschranks frisch. Daher ist sie ideal als roher Snack oder als Brotbelag auf einer Wanderung oder einem Ausflug. Besonders geeignet sind Landjäger. Die viereckigen Würste werden paarweise verkauft. Ihre Grösse erlaubt eine kurze Stärkung, sogar ein Messer ist unnötig: Du beisst einfach das würzige Fleisch ab und geniesst die herzhafte Zubereitung, wahlweise mit Essiggurken und einem Bier.

Feines aus der Bio Metzgerei – alles über Fleisch aus artgerechter Tierhaltung

In der Bio Metzgerei bekommst du Fleisch aus der ökologischen Landwirtschaft. Die Produkte stammen von Tieren, die von der Aufzucht bis zur Schlachtung ein artgerechtes Leben führen. Dazu gehört eine gentechnik- und pestizidfreie Fütterung ebenso wie Auslauf an der frischen Luft und viel Natur. Die Tiere stammen zumeist aus der Region. Die Verkaufsstellen befinden sich in der Nähe der Landwirte. Die hohe Fleischqualität und der ausgezeichnete Geschmack sind ein guter Grund, die Essgewohnheiten zu ändern.

Medium rare – wenn es innen rot und aussen gar sein muss

Blutig, medium rare, medium, medium well und well done sind die gängigen Garstufen von Steaks in der Gastronomie. Dabei ist es eine Frage des Geschmacks, wer was am liebsten isst. Wirkliche Feinschmecker verschmähen bei gutem Fleisch allerdings das komplette Durchgaren des Stücks. Die Gründe sind vielfältig, konzentrieren sich aber vor allem auf den Gehalt an Fleischsaft, den daraus resultierenden Biss und Geschmack sowie auf die Farbe. Medium rare gilt deshalb oft als die genau taugliche Zubereitung: Das Fleisch ist innen rot und dabei gar. Die Kruste hat sich in Teilen gebildet. Der Grossteil ist zart und gut zu kauen.

Pulled Beef – der BBQ-Klassiker aus dem Smoker

Es muss nicht immer ein saftiges Steak oder ein deftiger Hamburger sein. Grillkenner geniessen zwischendurch auch gerne einmal ein Sandwich oder einen Burger mit Pulled Beef. Diese Variante gehört mittlerweile zu den bekannten BBQ-Klassikern und beinhaltet eine gehörige Portion gestapeltes würziges und gegartes Fleisch, das an Zartheit kaum zu überbieten ist. Pulled Beef ist zwar in der Zubereitung etwas aufwändiger, lohnt sich aber dank seines einzigartigen Geschmacks.

Flat Iron Steak – die zarte Überraschung aus der Rinderschulter

Früher galt die Theorie, dass ein gutes Steak immer aus den Teilstücken des Rindes geschnitten wird, die wenig bewegt werden, damit es sich zum Braten und Grillen eignet. Das bezog sich darauf, dass Fleisch mit weniger Muskelfasern zarter ist und sich selbst im rohen Zustand kauen lässt. Mittlerweile hat sich die Theorie jedoch geändert. Beliebte Steaksorten sind das Rib Eye oder das Flat Iron Steak. Diese stammen aus Bereichen, die stark vom Tier bewegt werden. Das betrifft Nacken und Schulter, bei denen sich eine gute Fettmarmorierung ergibt, die den Genuss verfeinert.